Tag 3, Allegra-Kalender: SONNY CLUB, unser Beau vom Bengel zum Engel mit einem Italien-Sieg im 2021

Als Hengst war SONNY ein Bengel. Kein richtig böser zwar. Aber einer, der schon ab und zu in einen Finger oder sonstwohin beissen konnte. Als Wallach war dies innert Kürze ganz anders. SONNY entwickelte sich zum veritablen Schmusetiger. Auf der Rennbahn holte er sich im 2021 einen überlegenen Sieg in Turin und sechs Platzgelder. Mit seiner Gewinnsumme hat er es nicht einfach in der Schweiz. Aktuell wird er von Loris und seinem Team für White Turf vorbereitet - in der Hoffnung auf ein kleines Wunder, damit dort im Februar 2022 Rennen stattfinden.

SONNY hat viele Fans. Mit seinem Charme hat er immer wieder leichtes Spiel, vor allem bei Frauen. Kein Wunder, als italian Stallion... Wobei Letzteres, die Sache mit dem Hengst, seit etwas mehr als einem Jahr nicht mehr gilt. Relativ spät, Ende neunjährig, hatten wir uns bei ihm für eine Kastration entschieden. Nicht zuletzt auch im Hinblick auf eine Karriere nach der Rennkarriere. Für Hengste finden sich bekanntlich weniger einfach Plätze als Freizeitpferde. Da versuchen wir nach Möglichkeit, etwas vorauszuschauen.

 

Der Effekt war enorm bei SONNY. Innert kürzester Zeit war er im Umgang kaum wiederzuerkennen. Während man vorher bei ihm stets aufpassen musste, dass er einen nicht "schnappte" (nie böse, aber doch ab und zu schmerzhaft), wandelte er sich zum Schmusebär (oder -Tiger, was besser behagt). Eindrücklich und natürlich sehr positiv.

 

Sonny ist ein Beau, jedenfalls wird uns oft gesagt, er sei der Schönste unserer Traber.

 

Hier noch ein Foto, das Sonny und seine Ausstrahlung zum Ausdruck bringt.

 

Seine ersten Starts als Neo-Wallach verliefen sehr gut: 2. in Turin, Sieg in Turin, 3. in Mailand. In der Schweiz gelang es ihm, vier Platzgelder zu holen in dieser Saison. Nicht ganz, was wir uns von ihm erhofft hatten. Seine Klasse konnte er nie voll ausspielen. Dafür gab es verschiedene Gründe. Nicht von der Hand zu weisen ist, dass Pferde mit seiner Gewinnsumme (über 200'000 Franken) ausschreibungstechnisch sehr oft vor schwierigen Aufgaben stehen - entweder werden sie schon zur Elite gezählt oder dann laufen sie vielfach mit 25 Meter Starthandicap gegenüber jüngeren Pferden, die ebenso gut sind (aber einfach noch nicht genug lange laufen, um auf die gleiche Gewinnsumme zu kommen...). Das wird dann für jene Pferde zum Problem, die nicht mehr auf dem Zenith ihres Könnens sind. Wie eben SONNY, der in seiner Jugend bis auf Gruppe-Ebene platziert lief, aber jetzt mit 10 Jahren halt nicht mehr dieses Leistungsniveau hat.

 

Loris versteht es sehr gut, ihn bei Laune zu halten. So sind hoffentlich auch 2022 Spitzenresultate möglich. Gerade auf Deutschschweizer Grasbahnen würden wir SONNY öfters sehen. Vielleicht geht der Wunsch ja in Erfüllung.

 

Sonny vor dem Rennen in Turin mit Andrea Guzzinati

 

 

Beim Sieg von Sonny mit Andrea in Turin brauchte es kein Zielfoto: Von der Spitze aus überlegen...

 

SONNY soll, sofern das Wunder geschieht und im Februar 2022 in St. Moritz Rennen stattfinden, an White Turf antreten. Vor zwei Jahren machte er seine Sache im Engadin sehr gut, war je einmal Zweiter und Vierter. Schnee-Eignung hat er also. Derzeit ist Kraft-Training angesagt. Loris' neue Mitarbeiterin Lizie hat SONNY auch schon eingeritten, gefällt ihm super unter dem Sattel. A propos, es gab in St. Moritz tatsächlich einmal Monté-Rennen: Am 6. Februar 1994 wurde der Grosse Preis von Sils als Internationales Monté (10'000 CHF, 1600m) ausgetragen (es gab insgesamt 3 Trabrennen an dem Tag). Sage und schreibe 13 Pferde liefen im Monté, nochmal 13 und 17 in den anderen beiden. Der belgische Gast Cheri Worthy mit Guy Vandeneycken im Sattel musste sich dem überlegenen Rubis d'Irlande aus dem Stall Landau, trainiert von Josef Seiler und geritten vom Deutschen Franz Forstner beugen. Die Dreierwette mit Koni Eglis Quitus de Suce auf dem dritten Platz zahlte 1068.90:1

 

Egal ob monté oder attelé, wir wären schon glücklich, wenn SONNY die Chance bekäme, im kommenden Winter an White Turf sein Können zu zeigen.

 

St. Moritz ist (wäre) das nächste Ziel für Sonny - Daumen drücken, dass die Rennen stattfinden.