Der Start war gut, wie meistens sprang Earl zunächst gut aus der Boxe. Doch danach haut er regelmässig die Bremse rein gleich auf den ersten Metern - wobei wir natürlich einmal mehr kein langsames Rennen erwischten, wie es zum Beispiel eine Woche zuvor eines gegeben hatte. Und wenn man ihn dann auffordert schneller zu galoppieren, passiert einfach nichts. Er bleibt in seinem Trott und lässt sich nicht dazu bringen zu beschleunigen. Catherine Burri ging es in Avenches nun auch nicht anders. In der Gegenseite hatte sie das Gefühl, sie könne absteigen und Earl absatteln - so harzig galoppierte er. Dann plötzlich, schon weit im letzten Bogen, ging es vorwärts. Earl schickte sich an, den grossen (mindestens 7 Längen) Abstand auf das Feld zu reduzieren. Und er kam tatsächlich noch ans Feld heran, überholte sogar noch den in Fehraltorf vor ihm ins Ziel gekommenen und im Gewicht nun markant besser stehenden Maroosh - wäre es noch 50 Meter weiter gegangen, hätte wohl Rang vier herausgeschaut.
Catherine sagte, wie all die Reiter, die Earl für uns schon geritten haben: "Wenn wir nur näher am Feld gewesen wären, dann wäre mit einem solchen Endspurt viel mehr drin gelegen!" Und sie ergänzte: "Wenn er dann galoppiert, wie er es kann, hat man als Reiter ein hervorragendes Gefühl auf ihm."
Bezeichnend, dass Earl nach dem Rennen einmal mehr nicht abgekämpft aussah und wie aus dem Ei gepellt seine Runden drehte. Frisch, fröhlich und munter. Nun, wir freuen uns ja, wenn unsere Pferde nach den Renn-Einsätzen so gut drauf sind. Und doch wissen wir natürlich, dass Earl mehr könnte. Wenn es ihm denn passt.
Möglich, dass Avenches ihm nicht passt. So wie zum Beispiel Baden-Baden, wo Earl nie gut lief (wobei notabene die Leistung an diesem 15.April 2013 absolut in Ordnung war für uns; es geht einfach um die Art und Weise, wie Earl eben nicht das zeigt, was er eigentlich könnte).
Möglich auch, dass er als Routinier immer wieder neue Reize braucht. Wir haben festgestellt, dass er immer auf einer für ihn neuen Bahn sehr gut lief. Nicht zuletzt darum versuchen wir es nun als nächstes Ende Mai in Aarau mit Earl. Mit den Bögen bekundete er in Fehraltorf keine Mühe und der immer wieder drehende Schachen-Kurs eingebettet in den Wald könnte Earl auf andere Gedanken bringen. Die fünf Wochen Pause werden Earl gut tun. Er soll möglichst frisch im Aargau antreten.