Noch ein neuer Allegra-Traber: ONE OF THE BEST läuft ab sofort für uns

Keine Angst, wir haben nicht den Grössenwahn. Auch kein Fieber und schon gar nicht den Geldsch...! Aber bei ONE OF THE BEST konnten wir einfach nicht anders...

Jetzt ist definitiv Schluss, für mehr Traber hat es nicht mehr Platz im Ankenland. Doch wie schon bei Loxley war das Angebot einfach zu verlockend. One of the best ist sechs Jahre jung, hervorragend gezogen und hat einige Klasse - aber sehr wenig Gewinn (siehe Details weiter unten). Der Ex-Trainer von Jully und Gone hat ihn uns wärmstens empfohlen.

Melbourne wird in den kommenden Wochen/Monaten in die Zucht wechseln, wodurch Heinz freie Kapazitäten (finanziell und trainings-technisch) hat.

So haben sich Claudia, Heinz und Markus entschieden, die Chance zu packen. Zumal ONE weniger als 1000 Franken fehlen, um wieder für TF-Rennen qualifiziert zu sein.

Sehr viel Klasse, total vermanagte Karriere

One of the Best stammt aus einer Familie, die wir uns eigentlich gar nicht leisten könnten...

• Sein Vater Cygnus d'Odyssee gewann rund 1.2 Millionen Franken, war klassischer Sieger in Frankreich (Critérium des 4ans, Gruppe I), 5. im Prix d'Amérique 1999 - und 1995 war er der grosse Pechvogel im Prix d'Amérique, als er im Rücken der späteren Siegerin Ina Scot immer besser ins Bild rückte, dann behindert wurde und in Galopp fiel. Cygnus d'Odyssée hatte einen unwahrscheinlichen Endspurt - und ohne die Behinderung, wer weiss...
  In der Zucht hat Cygnus d'Odyssée mehrere klassische Sieger gebracht wie Ideal de L'Iton, Jardy, Leda d'Occagnes, Ludo de Castelle, Magot du Ravary.
  2007 war er der fünfterfolgreichste Deckhengst Frankreichs, 2006 auf Rang 4.
  
• Seine Mutter Isis Bleue, und das ist ja fast noch wichtiger in der Zucht, ist die Halbschwester (gleiche Mutter) wie die Deckhengste (!) Big Prestige (klassischer Sieger) und Vieux Sam. Sie hat Tarass Boulba (wie Ludwig du Martza) als Vater, der sich als "père de mère" (als Vater von Zuchtstuten) mehr und mehr einen Namen macht - Offshore Dream, der zweifache amtierende Prix d'Amérique-Sieger stammt auch aus einer Tarass Boulba-Mutter.
  

Weil seine Abstammung eben absolut top ist, hatten seine Besitzer stets die Hoffnung, One of the Best werde selbst einmal Deckhengst. Darum liessen sie ihn Hengst. Das bekam seinen Rennleistungen nicht gut.
Nachdem er sich im Juli Zweijährig in Meslay-du-Maine in guten 1:22,8 qualifiziert hatte, bestritt er sein erstes Rennen gleich in Vincennes, wo er in 1:18.2 (2200 Meter Bänderstart!) 5. wurde. Es folgte ebenfalls in Vincennes ein 3. Platz.

Dreijährig hatte One seine beste Saison mit 7 Platzgeldern bei 9 Starts. Im August Dreijährig erzielte er seinen Rekord mit 1:16.8 über 2850 Meter (Bänderstart) in Vincennes, eine beachtliche Leistung.
Im September dreijährig lief er bei seinem Monté-Debüt ebenfalls in Vincennes auf Anhieb auf den Ehrenplatz und reduzierte für einen Dreijährigen gute 1:17.1 über 2200 Meter (Bänderstart).

Zu oft liess ONE sich jedoch als Hengst von den Rennen ablenken, war auch im Training stets mehr am anderen Geschlecht interessiert - und machte kaum mehr mit Rennleistungen von sich reden.

Doch die Hoffnung auf eine Deckhengstkarriere liessen die Besitzer den Schritt zum Wallach hinausschieben.

Ende Juni 2007 liessen sie ONE dann doch kastrieren, ohne ihm jedoch Zeit zu geben. Bereits Anfang August bestritt er wieder Rennen - sogar zwei innerhalb von drei Tagen (beide Male galoppierte ONE - "gut gemacht", ist man versucht zu schreiben...).

Im Dezember 2007 kam er dann zu unserem Gewährsmann (hatte schon Jully und Gone im Training). Er habe noch nie ein so mageres Rennpferd gesehen, wie ONE damals, schilderte er seine ersten Eindrücke.

Der Besitzer habe noch Rennen laufen wollen, weil nur noch wenig Gewinn fehlte bis zur Deadline Ende März 2008 in Frankreich. Doch Anfang Januar zog Hojka die Notbremse - er müsse ONE erstmal auffüttern, vorher gehe gar nichts. Gesagt getan. Ende Februar schaffte ONE im Trainingszentrum Grosbois in 1:17,8 die Wiederqualifikation - nicht aber bis Ende März den noch fehlenden Geldgewinn von 570 EUR.

Darum konnten wir ihn günstig haben.

Bisher hat ONE 32 Rennen bestritten, gewonnen hat er noch nicht, war aber 17 mal plaziert (Gewinnsumme rund 22'000 Franken - viiiel zu wenig)

Fazit: Klasse hat ONE, soviel steht fest. Und das abwechslungsreiche Training, das Claudia ihren Schützlingen bietet, könnte genau das richtige sein für ihn, der sonst meist auf grossen Bahnen trainiert wurde.
Und wenn er Moral hat, ist einiges möglich.

Sobald er die 570 fehlenden Euro gewonnen hat, kann er theoretisch bis 31. März 2009 auch wieder in (besser dotierten) Rennen in Frankreich starten. Vor allem aber ist er dann sein Leben lang (bzw. bis 15 jährig) in der Schweiz für die Trotteur Français-Rennen qualifiziert.

Ziel wäre, ONE am 1. Mai in Avenches probehalber mal laufen zu lassen. Er hat nicht allzu viele Rennen zur Auswahl, so dass wir die nehmen müssen, in die er rein kommt.

Am Freitag 18.April 2008 ist ONE ist im Ankenland eingetroffen. 

Er ist einer der feinsten Traber, den wir je hatten. Garantiert derjenige mit am meisten Amerikaner-Blut...

Ein richtiger "Schnüggel", der glatt auch als Galopper durchgehen würde - aber er soll natürlich traben.

Kaum in der Boxe (neben Jully) angekommen, war schon Wallen angesagt. Etwas Heu knabbern, Stroh und Futtertrog inspizieren. Und Jully freute sich auch sichtlich über den neuen Nachbarn.

Danach durfte ONE etwas spazieren gehen (an der Hand) und auf die Weide. Ein cooles Kerlchen! 

Hier die ersten (Handy-)Bilder unserer Neu-Erwerbung:

Willkommen im Ankenland: One of the Best

Kaum angekommen wurde schon gewallt - darum das Stroh...

Rein- und rauslaufen war absolut kein Thema, als wäre ONE immer schon hier.

Jaaaa, auch Du gewöhnst Dich noch daran, fotografiert zu werden, ONE!