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Heute hätte DAKTARI Geburtstag - unser erster Starter (und GP-Sieger) ist Anfang Jahr mit fast 33 Jahren abgetreten

21.03.2024 05:55:31

Es hätte ein Geburtstags-Artikel der besonderen Art werden sollen heute. DAKTARI ist in unseren Herzen verankert. Er war am 23. Januar 2000 der allererste Allegra-Starter, verletzte sich schwer und wurde von den Tierärzten praktisch abgeschrieben - 2 Jahre später hat er uns den ersten ganz grossen Sieg beschert: Am 10.2.2002 gewann der Gentleman-Fuchs mit der grossen Blesse mit Claudia den grossen Preis von Pontresina. Claudia hatte übrigens keine Peitsche mitgenommen (sie war ihrer Zeit weit voraus)... Leider musste Ulli, die unserem DAKOBÄR den schönsten Platz auf Erden geboten hatte, ihn im Januar gehen lassen. Eine ganz besonderer, lieber Kerl.

Die Geschichte von DAKTARI könnte glatt verfilmt werden. So viele Wendungen, auf und ab, links und rechts - das wäre ein Kinofilm geworden.

 

Alles aufzuschreiben würde den Rahmen sprengen. Aber ein paar Episoden müssen unbedingt erzählt werden, von diesem einzigartigen, liebenswerten Freund.

 

Am 22. Oktober 1999 fuhren Claudia und Markus nach Frankreich, um DAKTARI zu holen. Sie hatten ihn in einem Jahrbuch entdeckt, in welchem fein säuberlich die Namen der interessantesten Pferde für die Wetter mit Kommentaren abgedruckt waren. DAKTARI war beschrieben als einer, der immer alles gibt. Markus nahm Kontakt mit den Besitzern auf (was damals etwas komplizierter war als im Internet-Zeitalter; bis nur die Telefonnummer schon ermittelt war - und das Französisch unseres Präsidenten war auch noch längst nicht wie heute), der Deal kam zustande.

 

Doch bei DAKTARI angekommen, hatte Claudia Zweifel. Das eine Vorderbein von DAKTARI sah nicht schön aus. Nicht akut, aber er musste da mal eine Verletzung gehabt haben. In der Nacht stellten sich Claudia und Markus die Frage, ob sie am anderen Morgen mit oder ohne Pferd vom Hof aufbrechen sollten... Nun, sie nahmen DAKTARI dann doch mit, in aller Herrgottsfrühe. Dumm nur, dass zu so früher Stunde die Tankstelle, die angezeigt war, noch nicht geöffnet war. Um nicht auf der Autobahn mit dem Anhänger stehen zu bleiben, fuhren sie in ein kleines Dörfchen - niemand wach, nur der Bäcker war an der Arbeit. Schliesslich die Idee, beim TCS anzurufen. Gute Idee, aber teuer... Die teuersten paar Liter Benzin in der Allegra-Geschichte.

 

Erst einen Monat später übrigens, am 20. November 1999, wurde der Stall Allegra gegründet (es hätte auch Stall Avanti oder Stall Pacifig sein können, Allegra gefiel aber klar am besten!).

 

Am 23. Januar 2000 war DAKTARI in Arosa der allererste Allegra-Starter: Als 20.60:1-Aussenseiter trabte Dakobär mit Gabriel Turke im Sulky auf Rang 11 im 14er-Feld.

 

Am 6. Februar 2000 in St. Moritz lief es kaum besser, mit Claudia gab es den 9. Platz (von 14). Es dauerte bis zum 9. April mit dem ersten Geldgewinn für DAKTARI in der Schweiz. Rang 5 in einem 19er-Feld in Avenches. Dabei verletzte sich Dakobär (Griffelbein) und der Tierarzt gab ihm wenig Kredit ("das wird im besten Fall ein hinkendes Weidepferd").

 

Wir gaben DAKTARI Zeit, Claudia pflegte ihn gesund - und das Wunder trat tatsächlich ein! Am 10. Februar 2002 (also zwei Jahre später...) gewann er den Grossen Preis von Pontresina, das wichtigste Schnee-Trabrennen. Wahnsinn!

 

Claudia hatte keine Peitsche dabei. "Die brauch ich nicht, DAKOBÄR gibt ja sowieso immer alles!"

 

Daktari strebte mit Claudia früh an die Spitze des Feldes.

 

Mit gespitzten Ohren...

 

Geschafft, das ist der Siiiiiieg für DAKTARI mit Claudia!

 

Der Jubel auf dem Foto in der Zeitung - das war der grosse Coup für Claudia und Dakobär.

 

Der Jubel kannte keine Grenzen - und Daktari war so stolz!

 

Clauda mit Dakobär, die beiden hatten es allen gezeigt.

 

Noch auf der Bahn gab es die ersten Siegerfotos.

 

Der Weg von der Bahn zum Winner Circle, Gänsehaut...

 

So sah das bei Sonnenschein (an einem anderen Tag!) aus.

 

Ein Küsschen in Ehren...

 

Siegerehrung mit vielen Ehrenpreisen und Blumenstrauss.

 

Natürlich wurde feierlich angestossen.

 

...und später gebührend gefeiert.

 

 

Wenig später der nächste Tiefschlag. DAKTARI erlitt eine schwere Kolik - ohne Operation keine Chance. Natürlich liessen wir ihn operieren. Im Tierspital Zürich wurde sein Leben gerettet. Wir hatten keine Sekunde gezögert und das durften das Sieggeld praktisch 1:1 ans Tierspital überweisen.

Wieder kämpfte DAKTARI, wie er es immer tat, wenn es drauf ankam. Lange Zeit in der Boxe, zum Teil aufgehängt. Er kam zurück.

 

Dieses Namensschild hatten wir für Dakobär gemacht, es hing an seiner Türe im Tierspital:

 

 

Nach der Kolik-OP war DAKTARI nicht mehr so stark wie früher. Am 23. Februar 2003 lief er in St. Moritz sein letztes Rennen. "Mehr als Rang 7 war nicht drin", stand auf unserer Homepage, "aber er, der letztes Jahr quasi dem Tod von der Schippe gesprungen war, muss uns ja ohnehin nichts mehr beweisen. Hoffen wir, dass ihm als Pensoniertem mehr Glück beschieden ist als in seiner Rennkarriere auf hiesigen Bahnen. Danke Dakobär, wir Allegra-Leute werden Dich vermissen auf dem Rennplatz."

 

Daktari verlässt nach seinem letzten Rennen den St. Moritzersee.

 

Das Paradies bei Ulli und Kumpel Ricky 

Im Ankenland oberhalb von Steinmaur, wo DAKTARI mit seinen Kumpels zu Hause war, hatte er auch Ulli kennen gelernt. Sie übernahm in nach der Rennkarriere und bot ihm mit seinem besten Freund Ricky in der Nähe von Schaffhausen (auf Deutschem Boden) das Paradies auf Erden.

 

Daktari konnte sein Rentnerleben so richtig geniessen, mehr als 20 Jahre lang!

 

Mit seinem Freund Ricky ging er durch dick und dünn.

 

Hier hatte Daktari Besuch von Barbara (rechts), die ihn zusammen mit Ueli (der dieses und viele andere Fotos geschossen hat) schon während der Rennkarriere oft besucht und zum Spazieren mitgenommen hatten.

 

Freude pur.

 

Was kostet die Welt?

 

Naaa, Barbara, gibst Du mir auch etwas vom Apfel ab?

 

Da braucht es keine Worte.

 

 

 

Als Markus bei Ulli für den geplanten Geburtstags-Artikel nachfragte, wie es DAKOBÄR denn gehe, kamen bad news zurück: "Daki ist im Pferdehimmel. Ich musste ihn Anfang Januar gehen lassen." DAKTARI plagten mehrere Altersgebrechen, Cushing, Hufrehe. Ulli hat alles in ihrer Macht Stehende getan. "Aber leider hat es nur für einen Aufschub von ein paar Wochen gereicht", erzählt Ulli. Wegen eines Kommunikations-Problems kamen ihre Nachrichten bei uns nicht an. Kein Abschied von DAKOBÄR, das schmerzt.

 

Dakobär und Markus von Ueli Wild in Szene gesetzt.

 

Dakobär fehlt, auch wenn 33 Jahre ein stolzes Alter sind.

 

Run free Daktari!

 

"Ich denke, dass er es jetzt geniesst, mit anderen Pferdekumpels über saftige Wiesen zu galoppieren", ist Ulli überzeugt, "Er war ein Kämpfer! Er musste bis zum Schluss nie leiden, bekam genügend Schmerzmittel und auch sonst alles, was ihm gut getan hat."

 

Bei Ulli und Ricky hinterlässt DAKTARI eine riesige Lücke. Zum Glück hat Ulli von einer Freundin ein Pony bekommen, das sich sehr gut mit Ricky versteht, so dass er nicht alleine sein muss.

 

Ruhe in Frieden, Du einzigartiger Gentleman. Wir werden Dich nie vergessen!

 

Daktari, Du warst etwas Besonderes, wir werden Dich in unseren Herzen tragen. 

 

 


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