Happy Birthday... SONNY CLUB: Unser Italo-Beau hat nach seinem Abschied-Sieg bei Sandra einen Top-Platz gefunden

Als Hengst war SONNY ein Bengel. Kein richtig böser zwar. Aber einer, der schon ab und zu in einen Finger oder sonstwohin beissen konnte. Als Wallach war dies innert Kürze ganz anders. SONNY entwickelte sich zum veritablen Schmusetiger. Für uns lief er 25 Rennen, wobei er zwei Siege erzielte. Das Karriere-Ende wie im Film: Der letzte Start am 22. Mai 22 war ein Volltreffer! Genau wie sein Lebensplatz bei Sandra im Kanton Graubünden. Top, da haben sich zwei gefunden. Vorgestern Karfreitag feierte SONNY seinen 13. Geburtstag.

SONNY hatte schon immer viele Fans. Mit seinem Charme hat er immer wieder leichtes Spiel, vor allem bei Frauen. Kein Wunder, als Italian Stallion... Wobei Letzteres, die Sache mit dem Hengst, seit etwas mehr als drei Jahren Jahr nicht mehr gilt. Relativ spät, Ende neunjährig, hatten wir uns für eine Kastration entschieden. Nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Zeit nach der Rennkarriere. Für Hengste finden sich bekanntlich weniger einfach Plätze als Freizeitpferde. Da versuchen wir nach Möglichkeit, etwas vorauszuschauen.

 

Der Effekt war enorm bei SONNY. Innert kürzester Zeit war er im Umgang kaum wiederzuerkennen. Während man vorher bei ihm stets aufpassen musste, dass er einen nicht "schnappte" (nie böse, aber doch ab und zu schmerzhaft), wandelte er sich zum Schmusebär (oder -Tiger, was besser behagt). Eindrücklich und natürlich sehr positiv.

 

Sonny ist ein Beau, jedenfalls wurde uns oft gesagt, er sei der Schönste unserer Traber.

 

Hier noch ein Foto, das Sonny und seine Ausstrahlung zum Ausdruck bringt.

 

Seine ersten Starts als Neo-Wallach verliefen sehr gut: 2. in Turin, Sieg in Turin, 3. in Mailand. In der Schweiz gelang es ihm, vier Platzgelder zu holen in der Saison 2021. Nicht ganz, was wir uns von ihm erhofft hatten. Seine Klasse konnte er nie voll ausspielen. Dafür gab es verschiedene Gründe. Nicht von der Hand zu weisen ist, dass Pferde mit seiner Gewinnsumme (über 200'000 Franken) ausschreibungstechnisch sehr oft vor schwierigen Aufgaben stehen. Das wird dann für jene Pferde zum Problem, die nicht mehr auf dem Zenit ihres Könnens sind. Wie eben SONNY, der in seiner Jugend bis auf Gruppe-Ebene platziert lief, aber dann mit 10 Jahren halt nicht mehr dieses Leistungsniveau hatte.

 

Sonny vor dem Rennen in Turin mit Andrea Guzzinati

 

 

Beim Sieg von Sonny mit Andrea in Turin brauchte es kein Zielfoto: Von der Spitze aus überlegen...

 

SONNY lief im Februar 2022 in St. Moritz, wobei er mit Pech an einem Erfolg vorbeischrammte. Am ersten Sonntag machte er nach einem Fehlstart tatsächlich einen Fehler, was bei ihm ganz ganz selten vorkommt. Auf der verkürzten Distanz von 800 Meter war das fatal, doch SONNY zeigte eine sackstarke Leistung und kam noch hervorragend auf, was zu Rang vier reichte. Eine Woche später meinte es Loris etwas zu gut, griff zu früh an und SONNY gab den sicheren Sieg auf den letzten 50 Metern noch preis.

 

Sonny (rechts) mit Loris in St. Moritz. 

 

Nach dem Wintermeeting gab es für ihn einen "Tapetenwechsel". Michèle Huber kümmerte sich um ihn. Auslaufboxe, Waldtraining etc. gefielen ihm sehr gut. Zwei Rennen bestritt er im Frühling 2022 noch unter der Regie von Michèle. 6. zur Vorbereitung am Ostermontag in Frauenfeld - und dann das grosse Finale am 22.5.22 in Aarau. Letztes Rennen. Loris zeigte eine taktische Meisterleistung, bremste an der Spitze des Feldes alle aus (wobei die Gegner natürlich jederzeit die Möglichkeit gehabt hätten, schneller zu gehen - tat aber niemand) und in der Zielgerade holte SONNY rasch einen entscheidenden Vorsprung heraus. Was für ein Ding! Da verabschiedete sich SONNY doch tatsächlich mit einem Sieg von der Rennbahn!

 

Sonny stürmt mit Loris in seinem allerletzten Rennen als Sieger ins Ziel.
(Foto: Ueli Wild/horseracing.ch).

 

Sonny verabschiedete sich durch die grosse Türe vom Publikum.

 

Riesen-Freude bei der Siegerehrung mit Sonny, Loris, Michèle und vielen Allegras.
(Foto: Nathalie Vorburger).

 

Sonny geht mit Loris und Michèle zum letzten Mal von der Rennbahn.

 

Nach seinem Karriere-Ende ist SONNY zu Sandra gezügelt, die einst selbst Trabrennen fuhr. Sein neuer Kumpel ist auch ein Ex-Traber. Er liebt es, im Sommer mit dem 30-jährigen GALANT DE PROVENCE auf einer grossen Weide rumzutoben. Im Winter ist er täglich auf einem grossen Paddock. Er liebt es ganz einfach draussen zu sein!

 

Sandra kümmert sich toll um ihn. Es geht ihm gut und er geniesst seinen zweiten Lebensabschnitt mit seinen Pferdekumpels - und ist natürlich immer noch flott unterwegs.

 

Sandra mit ihrem Sonny.

 

Sonny liebt es, draussen zu sein...

 

... egal ob Sommer oder Winter (Foto vom Januar 2024).

 

Sonny mit seinem Kumpel Galant de Provence (30 Jahre jung...).

 

Sonny ist immer noch flott unterwegs...

 

Als könnte er kein Wässerchen trüben.

 

Wir wünschen Sonny und Sandra noch viele schöne Jahre zusammen!