Allegra-Rückblick: Die Saison 2008 war die bisher beste!

Das Jahr 2008 war aus Allegra-Sicht gespickt mit Höhepunkten und Premieren,  aber auch mit ein paar Tiefen, wie sie im Rennsport leider unvermeidlich sind - insgesamt überwog die Freude bei weitem. 

Eine so gute Saison wie der Jahrgang 2008 mit sage und schreibe 10 Siegen sowie über 85'000 Franken Preisgeld hat es für den Stall Allegra nie zuvor gegeben. Soviel steht fest. Den Grundstein legte unsere Trab-Armada auf Schnee, wo die Schützlinge von Claudia Koller zu einer veritablen Razzia ansetzten und nicht weniger als 4 Siege erzielten, darunter zwei Doppelsiege durch Gone und JYRI sowie dem finalen PMU-Treffer durch den nun vierfachen Schnee-Sieger Jullyannis.

Der Aroser Doppelsieg war der erste in der Geschichte unseres Stalles und es war einfach fantastisch, mit zwei Pferden an die Siegerehrung gehen zu können! Dass sich dies in St.Moritz im GP Pontresina gleich wiederholen würde, hätten wir nie auch nur zu träumen gewagt. Insbesondere der phänomenale Auftritt von Gone, unserem 14-jährigen (!) Oldie, hat uns tief berührt. Dass ein Pferd in diesem Alter noch solche Leistungen vollbringen kann, ist alles andere als selbstverständlich. Neben guter Betreeung spricht dies für Gone, für diesen treuen Kämpfer, der stets eine absolut vorbildliche Einstellung an den Tag legt.  

Ein grosser Tag war dann auch der Dielsdorfer April-Renntag für uns, als innert einer halben Stunde Le Royal mit Natalie Friberg und Loxley beim Allegra-Debüt mit Claudia Koller triumphierten - in so kurzer Zeit in beiden Sparten zu gewinnen, ist schon sehr speziell und erfüllte uns mit grossem Stolz. 

Viel Freude machte uns auch Rayyan zunächst auf der Flachen und dann auch beim Hürdendebüt mit Philipp Schärer im Sattel siegreich war. Diese beiden Siege sind für uns etwas ganz Besonderes - nicht nur, weil Rayyans Hürden-Sieg in Dielsdorf der allererste Hindernis-Treffer in der Geschichte von Stall Allegra war (unglaublich, aber wahr...!), sondern weil unser selbst gezüchteter Inländer einiges überstehen musste, bis er soweit war, und weil für uns damit ein Traum wahr wurde. Diese beiden Siege zeigten auch, dass es sich lohnt, Geduld zu haben. 

Geduld ist ein gutes Stichwort. Wir sind uns nämlich seit der Gründung von Stall Allegra gewohnt, geduldig zu sein. Daktari, unser erster grosser Sieger, war nach einer Verletzung lange "out of order". Die Tierärzte prophezeihten ihm allenfalls noch eine "Karriere" als Weidepferd. Doch Claudia schaffte es, Daktari gesund zu pflegen und wieder rennfit zu bekommen - Daktari dankte es uns mit dem Sieg im GP Pontresina an White Turf. 

Geduld verlangte uns auch JYRI (alias J'y Reste Voidéen) ab. Claudia hatte ihn nach einer längeren Verletzungspause auf die Schnee-Rennen 2008 vorbereitet, JYRI lief bei allen Einsätzen unter die ersten Drei - und hätte sogar zweimal gewonnen, wenn der gute alte Gone nicht jeweils noch schneller gewesen wäre. 
Anstatt dass JYRI, wie wir alle hofften, im Frühling so richtig durchstarten konnte, folgten weitere Tiefschläge. Zunächst eine hartnäckige Bronchitis, dann eine alte Verletzung, die wieder zum Vorschein kam. 

Wenn wir schon beim Thema Geduld sind: Bei La Parité nützte alles nichts. Die talentierte, aber sehr eigenwillige Stute wollte einfach kein Rennpferd mehr sein. Darum hatten wir uns schweren Herzens entschieden, sie aus dem Sport zu nehmen und in die Zucht zu geben. Ihr Nachfolger bei Trainer Urs Muntwyler, der mit einiger Klasse "gesegnete" Cherifos, hat in Allegra-Farben im Herbst bereits zwei Toto-Ränge erreicht, unter anderem hat er sein Cross-Debüt mit Bravour gemeistert. 

Im Sommer/Herbst gab es dann gesundheitlich wieder ein paar Rückschläge. Quicksom fiel nach einigen vielversprechenden Ansätzen mit Wachstumsproblemen aus, Rayyan holte sich einen Sehnenschaden, was uns sehr zu schaffen machte und immer noch tut. Loxley fiel im Sommer aus, unsere Frühlings-Neuerwerbung One of the Best musste komplett neu aufgebaut werden. Unsere neue Galopp-Hoffnung Aiakos aus Deutschland war mit einer Bronchitis ebenfalls ausser Gefecht. 

So tat es doppelt gut, dass im Herbst in Maienfeld Le Royal (mit seinem Fegentri-Sieg mit Jürg Langmeier) und Jullyannis (nach einem tollen Endspurt mit Claudia als knapp geschlagener Zweiter) nochmals für starke Auftritte besorgt waren. 

Traurig haben wir dann Ende November zur Kenntnis nehmen müssen, dass Rayyans Mutter Ramajana erlöst werden musste. Wir werden "unser" Rämi nicht vergessen. 

Geduld war dann auch zum Saison-Abschluss nochmals Trumpf. Unser One of the Best zeigte auf seiner "Straubing-Tournée", die wir inszenieren mussten, um ihn für die TF-Rennen in der Schweiz wieder zu qualifizieren, konstant gute Leistungen. Mit einem Sieg und drei Ehrenplätzen sorgte er für den Schluss-Punkt einer sehr guten Saison 2008! 

Wir danken allen ganz herzlich, die in irgendeiner Form mitgeholfen haben, dies alles zu ermöglichen. Man kann sich kaum vorstellen, wie viel Arbeit Tag für Tag hinter all dem steckt, wieviele Leute (und Pferde!) mit grossem Einsatz und Herzblut dabei sind! 

Für das Allegra-Team
Markus Monstein

P.S. Ein Saison-Ausblick 2009 folgt demnächst...