Erstmals gab es letztes Jahr keinen Monat ohne Allegra-Sieg, was für ein tolles 2018 für unseren Stall! Wobei wir die Monate Januar und Dezember, in denen in der Schweiz keine Rennen stattfinden, ausklammern. Doch wer weiss, vielleicht knacken wir in Zukunft mit mehr Pferden in ausländischen Quartieren auch diesen Meilenstein noch.
Diese Einleitungsworte zeigen, in welchen Sphären wir uns mit Stall Allegra bewegen dürfen. Es purzeln Allegra-Rekorde, von denen wir noch vor nicht allzu langer Zeit nicht einmal zu träumen gewagt hätten. Wir danken an dieser Stelle allen (notabene: damit ist buchstäblich jeder und jede einzelne gemeint) ganz herzlich, welche dies überhaupt erst möglich machen! Denn eines ist klar: Konstant Erfolg zu haben, ist nur durch grossartiges Teamwork erreichbar. Das kann nicht genug betont werden.
Trotz all den Siegen lief im 2018 nicht alles nach Wunsch. Insbesondere die Ausfälle unserer beiden Trab-Nachwuchshoffnungen Fernando und Fiddlesticks waren schmerzhaft. Fernando hatte mit Wachstumsproblemen zu kämpfen und bei Fiddle passte nichts zusammen, vor allem wurde ein Chip (Knochenabsplitterung in einem Gelenk; wurde Anfang Oktober operativ entfernt) zu spät entdeckt. Wir sind aber überzeugt, dass für beide die Pause durchaus auch gut war. So hatten sie Zeit, sich zu entwickeln - und genau dies haben beide denn auch getan. Wir sind unheimlich gespannt auf die Saison 2019 unserer beiden nun Vierjährigen. Fernando hat als CH-/TF-Doppelbürger mit wenig Gewinn ein interessantes Programm in der Schweiz und Fiddle seht vor einem spannenden Jahr in Schweden (die Vierjährigen-Saison ist die wichtigste dort).
Die Leistungsträger der Saison 2018 sind auch im 2019 grössenteils wieder dabei. Von den Siegern ist Gitan (2 Saisonsiege) in den verdienten Ruhestand gegangen und Till (1 Saisonsieg) wird höchstwahrscheinlich auch keine Rennen mehr laufen (mehr zu ihm folgt in den nächsten Tagen). Pensioniert ist nun auch definitiv Cherifos alias Cherry, der mit nun 16 Jahren nicht mehr laufen darf. Bei Gonzales Greenwood alias Speedy (1 Saisonsieg), der nun nördlich von Hamburg zu Hause ist, ist die Zukunft unklar, in der Schweiz wird er jedenfalls nicht mehr laufen.
Semola (7 Saisonsiege) wird erneut vor allem die Gras-Rennen anvisieren, doch sie hat mit 4 Sand-Erfolgen wiederholt bewiesen, dass sie auch auf dieser Unterlage konkurrenzfähig ist. Der grosse Knackpunkt ist bei ihr die Vorbereitung auf die Meisterschaft. Wenn das Programm vor dem "Rennen der Rennen" wieder so schlecht ist, wie im 2018 (als wir gezwungen waren, ein Amateur-Rennen mit ihr zu bestreiten, um nicht monatelang kein Rennen zu haben, und sie kaum richtig vorbereiten konnten), müssen wir wohl ins Ausland ausweichen (was eigentlich ein schlechter Witz ist vor einer Schweizer Meisterschaft), damit sie am Tag X in Topform ist. Dann wäre natürlich schön, wenn sie eine Startposition in der ersten Reihe zugelost bekommen würde...
Globi, Chevy, Canone und Top (je 3 Saisonsiege) haben unterschiedliche Ziele. Globi (der akuell in Aschheim mit viel Eifer an seinem Comeback arbeitet) wird stark zurückkommen, schon früh in der Saison. Chevy hatte Ende der letzten Saison eine Operation an einem Bein (nichts Grosses, alles gut gegangen), er ist überall einsetzbar und wird sich weiter steigern. Bei Canone haben wir den Eindruck, dass sie eine gewisse Avenches-Müdigkeit hat und auf der grossen Bahn nicht mehr an ihre Grenzen geht. Wir werden versuchen, ihr ein möglichst abwechslungsreiches Programm zu bieten, das nicht nur Rennen in der Schweiz umfasst.
Top seinerseits wird auf Schnee versuchen, im dritten Jahr in Folge einen White Turf-Sieg einzuheimsen. In Arosa hatte es ihm vor zwei Jahren nicht gefallen, wir konzentrieren uns mit ihm deshalb auf die Rennen im Engadin. Danach schauen wir weiter, möglicherweise gibt es nochmal eine Monté-Saison in Deutschland (und in Österreich ist er ja Derby-Titelverteidiger).
Sehr wichtig ist die Kategorie der Pferde, die sich steigern dürften, respektive für uns im Vergleich zum 2018 zusätzliche Punkte einheimsen können: Dies beginnt auf Schnee bereits mit Spike, der ja seinen einzigen Allegra-Start im Oktober bereits in einen Sieg umgemünzt hat. Als Schneekönig darf man von ihm einiges erwarten (er ist nach einer Schwimm-Session top zwäg aus Aschheim zurückgekehrt, auch hierzu mehr in den nächsten Tagen...), allerdings auch auf Gras später in der Saison. Ebenfalls auf Schnee kommt Jungleboogie wieder zum Einsatz, bei dem die Saison 2018 nicht nach Wunsch verlief. Mit einer diesmal idealen Vorbereitung auf den GP St. Moritz (touch wood, bisher läuft es optimal) ist einiges möglich. Danach hoffen wir auf einen schönen Frühling mit ihm in Frankreich.
Unser spätreifes TF-Schnäppchen Deniro, der im letzten Herbst als Fünfjähriger die ersten beiden Siege seiner Karriere erzielt hat, entwickelte sich sehr gut. Er wird bei Gelegenheit Ausflüge von Aschheim nach Avenches machen. Und mit seiner im Vergleich zum Potential tiefen Gewinnsumme dürfte dies sehr interessant werden.
Bei Vento und Light, die beide im 2018 einmal gewannen, ist im 2019 durchaus mehr möglich. Beide haben viel Potential, das sie bisher nur ansatzweise ausgeschöpft haben. Wir sind gespannt, bei wem der Knoten zuerst platzt... Bei Vento freuen wir uns jetzt schon auf den ersten Auftritt in der Deutschschweiz. Einen Trab-Schimmel gab es jenseits des Röstigrabens schon einige Zeit nicht mehr.
Rebus und Elk hatten keine einfache Saison, schafften es aber beide ein Rennen zu gewinnen. Im Moment sind sie in Aschheim, wo sie an ihrem Comeback arbeiten. Bei Rebus wird sich zeigen, ob er mit seinem Gewinn (es gibt leider zu wenig Pferde in der Elite-Kategorie, so dass er immer wieder gegen die absoluten Cracks mit deutlich höherer Gewinnsumme antreten muss) noch realistisch gute Einsatzmöglichkeiten hat. Bei Elk erhoffen wir uns eine Steigerung, es fehlte ihm u.a. etwas an Kraft. Je nach dem suchen wir für ihn auch das eine oder andere Rennen in der französischen Provinz.
Bei den im 2018 für uns sieglosen Pferden (die oben noch nicht erwähnt wurden) gibt es drei grosse Hoffnungsträger: Dasty, Hope und Jack. Beginnen wir nach alphabetischer Reihenfolge. Dasty lief bisher zwei Rennen für uns, war beide Male Zweiter. Die Herbstsaison liessen wir vorsichtshalber sausen, stattdessen hat sich Dasty in Aschheim mit Schwimmen beschäftigt und dabei schön ausgelegt. Nun wird er minutiös auf 2019 vorbereitet, wobei er hervorragend einzusetzen sein wird (auch das eine oder andere Flachrennen sowie Frankreich-Trips steht auf dem Programm).
Expandable Hope war letztes Jahr noch längst nicht fertig mit seiner Entwicklung. Er ist dabei, die Winterpause bestens zu nutzen. Auch er dürfte den einen oder anderen Ausflug in sein Heimatland Frankreich machen.
Für Jack geht es als Dreijähriger im 2019 nun ebenfalls los. Im August 2017 als Jährling in Berlin gekauft, ist für ihn wiederum Berlin mit dem Derby-Meeting Anfang August das Ziel. Er zeigt sich im Training von seiner besten Seite und wir freuen uns jetzt schon darauf, ihn auch ab und zu in Avenches zu sehen.
Bleibt noch Viacus Frazéen, einer der grossen Pechvögel im 2018. Mehrmals hätte er gewinnen können, nie hat es geklappt. Dabei stand er sich oft selbst im Weg. Wir schauen nun, ob ihm Schnee gefällt. Die Klasse für Siege hat er, egal auf welcher Unterlage.
Die Ausschreibungen werden für viele unserer Pferde zentral sein. Dabei ist ganz bewusst nicht mehr nur die Schweiz unser Ziel, auch mit den hier trainierten Pferden nicht.
Ach ja, und wir haben noch ein paar Überraschungen auf Lager. Zwei davon dürften schon im Februar zu sehen sein. Mehr dann zu gegebener Zeit.
Bei Stall Allegra kann man mitmachen... Wir freuen uns auf DICH!