Mit Zweijährigen haben wir wenig Erfahrung. Bei Fernando hatten wir von Anfang an gesagt, dass uns die Rennen dieses Jahr nicht so wichtig sind. Uns geht es darum, dass er als offensichtlich spätreifer Hoffnungsträger, genug Zeit für seine Entwicklung bekommt. Und er entwickelt sich enorm, die letzten Wochen ist sehr viel gegangen. Fernando wächst. Das ist natürlich gut so. Und Fernando ist ein Hengst geworden - vorher hat er das überhaupt nicht begriffen. Es ist nun nicht so, dass er im Umgang besonders schwierig wäre. Doch seit dem jüngsten Hormonschub hat Fernando einige Flause im Kopf. Solche, die sich auf seine Konzentration im Training deutlich ausgewirkt haben. Für uns ist essentiell, dass Fernando mit klarem Kopf in seine Dreijährigen-Saison starten kann. Denn wenn er einmal begriffen hat, dass er im Prinzip machen kann, was er möchte, wird es ungleich schwieriger.
Aus diesen Gründen haben wir auf Rat von Loris entschieden, die Saison 2017 vorzeitig zu beenden und Fernando kastrieren zu lassen. Dies ist heute Dienstag-Morgen erfolgreich geschehen. Wir sind froh, dass alles gut gegangen ist. Wie bei jedem Eingriff gibt es immer ein Rest-Risiko. Über Nacht bleibt der tapfere Neo-Wallach zur Überwachung noch in der Klinik. Danach beginnen für ihn die wichtigen Monate der Regeneration mit dem Wiederaufbau im Frühling. Klasse, davon ist Loris überzeugt, hat Fernando einige. Er lobt sein Potential und den "Motor", für den es noch einiges mehr als Muskelmasse braucht, damit die ganze Power auf die Bahn gebracht werden kann. Wir sind jetzt schon gespannt...
Dass am Samstag womöglich lediglich 3 Pferde im 15'000-Franken-Rennen um das Critérium der 2jährigen laufen, ist nur auf den ersten Blick schade. Wir meinen: Wenn Fernando so gut wird, wie wir hoffen und wie Loris überzeugt ist, verdient er das nun vielleicht verpasste Preisgeld halt dann nächstes Jahr.
Fernando am letzten Samstag noch als Hengst: Er hat von Werner Bischoff eine spezielle Stalltafel bekommen...
Nun heisst es entspannen, gut erholen, wieder einen klaren Kopf bekommen und dann erst wieder angreifen.