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Bievenu Elkador! Wir haben unsere Kavallerie mit einem neuen Dreijährigen verstärkt (mit Foto-Story vom Paris-Trip und der Ankunft)

11.10.2017 22:57:45

Vorgestern Montagabend in Enghien gekauft, gestern Dienstag früh über die Grenze gekommen und mit einem der letzten 2017er-Kontingente importiert: Allein schon der Trip nach Paris und zurück bietet Stoff für eine Verfilmung. Nun hoffen wir, dass Elkador alias Elk sich hier bei uns gut einlebt. Und wir freuen uns schon riesig auf den ersten "Elk-Test"...!

Vorbemerkung: Nein, wir sind nicht (grössen-)wahnsinnig geworden. Wir wissen noch ganz genau, was wir tun... Und es macht Spass, dies alles zusammen mit einem grossartigen Allegra-Team zu tun!

 

Einen dreijährigen Traber wollten wir schon seit Anfang Jahr kaufen. Wir hatten Dutzende von interessanten Youngsters eingehend analysiert (insbesondere solche aus dem hohen Norden) - doch es war wie verhext. Entweder waren unsere aussichtsreichsten Kandidaten plötzlich doch nicht mehr zu haben (wobei unser absoluter Favorit inzwischen zweimal auf Gruppe-I-Ebene gelaufen ist, einen 12er-Rekord und 7 Siege bei 14 Starts auf dem Konto hat... Doch ganz am Schluss der weit fortgeschrittenen Verhandlungen, wollte ein Mitbesitzer ihn behalten. So recht er hatte, so schade war es für uns...), oder sie verletzten sich oder es klappte aus sonst einem Grund nicht.

Jedenfalls hatten wir die Suche eigentlich schon aufgegeben. Bis wir Ende August einen Traber auf der Startliste eines Verkaufsrennens sahen, der unserer Allegra-Wettfraktion schon während des letzten Wintermeetings in Vincennes sehr positiv aufgefallen war. So kurzfristig klappte es vor sechs Wochen noch nicht, doch als Elkador de Romane für den Montag erneut in einem Verkaufsrennen an den Start kam, wollten wir zuschlagen.

 

Gesagt, geplant und getan. Am Dienstag, 9. Oktober 2017, fuhr Markus morgens nach Avenches, wo er Loris und dessen Anhänger aufgabelte.

 

Hier der Reisebericht "Niederhasli-Avenches-Enghien-Vallorbe-Payerne":

Um 10 Uhr ging es in Avenches weiter Richtung Paris. Und die französische Hauptstadt empfing uns nicht eben freundlich: Es hatte Staus ohne Ende, wir brauchten 7.5 Stunden bis wir endlich da waren - zum Glück kamen wir wenigstens 40 Minuten vor dem Start des Verkaufsrennens auf der Rennbahn in Enghien an. So konnten wir Elkador vor dem Rennen begutachten, ohne aufzufallen. In der Boxe (zum Glück gleich beim Führring und von dort aus gut einsehbar), dann im Führring selbst, auf dem Weg zur Bahn, auf der Bahn...

 

Endlich in Enghien angekommen: Rechts die Tribüne, links von uns der Führring und in unserem Rücken die Boxe von Elkador...

 

Unser Zielobjekt kommt in den Führring: Elkador mit der Nummer acht.

 

Loris (links) schaut sich möglichst unauffällig alles genau an - und der geneigte Leser sieht, dass die Farben blau-braun für Elk nichts neues sein werden...

 

Elk gibt sich auf rundum als cooler Profi, der alles richtig und es dem Fahrer einfach macht.

 

Nach einem wenig ökonomischen Rennverlauf liegt Elk rund 150 Meter vor dem Ziel in Front...

 

Wird dann noch von zwei Gegnern überlaufen und wird (für uns ideal) Dritter.

 

Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir gesehen haben. Trotz nicht idealem Rennverlauf noch Dritter geworden, in neuer Rekord-Zeit von 1:16,2 (bisher 1:16,7 über 2850m mit Bänderstart...). Das kann sich sehen lassen. Und als Dritter ist die Gefahr kleiner, dass viele andere mitbieten. Zumal er diesmal offensiv gefahren wurde und nicht so angeflogen kam, wie auch schon. Alles gut.

 

Die Nervosität stieg, denn bald würde sich entscheiden, ob wir den Zuschlag bekommen. Und tatsächlich, Elkador war wenig später ein "Allegra" (mit Markus als Käufer)! Unsere Freude war (und ist weiterhin) riesig.

 

Beeindruckt waren wir von der Professionalität aller Leute, mit denen wir auf der Bahn zu tun hatten. Der Direktor höchstpersönlich kümmerte sich z.B. darum, dass wir unser Auto mit Hänger so platzieren konnten, dass er nicht eingeschlossen wurde. Ein grosses MERCI dafür.

 

Elk nach dem Kauf mit seinem Trainer, der ihn ungern ziehen liess.

 

Als wir zur Boxe von Elkador gingen, um uns seinem Trainer (na ja, Ex-Trainer) und Mitbesitzer Arnaud Desmottes vorzustellen, fragte dieser nach kurzer Zeit: Sind sie nicht die Besitzer von Vancouver? Phuu, was für eine Ehre! Man kennt uns also tatsächlich dank Vancouver in Frankreich. Nun, Arnaud Desmottes war eben mit seinem Pferd Agitateur schon gegen Vancouver gelaufen. Am Neujahrstag in diesem ultraknappen Rennen in Vincennes, als Vancouver mit Franck Nivard Dritter war, da war Agitateur Zweiter. Arnaud Desmottes wünscht uns alles Gute mit Elkador, der aus seiner Sicht für Frankreich mit seinen drei Siegen schon eine ziemlich hohe Gewinnsumme hat, die schwierig zu verteidigen ist in den nächsten Monaten. Zudem hat er mehr als ein Dutzend Pferde in eigenen Farben laufen. Gut für uns.

 

Elkador schaut noch etwas unsicher aus der Wäsche, dabei sollten ihm die Farben ja Sicherheit geben...

 

Dann hiess es für Elkador, sich in der Boxe noch etwas auszuruhen, während Loris und Markus sich in einer nahe gelegenen Pizza Verpflegung organisierten.

 

Der Chef und die Pizzaiola (im Hintergrund) wurden schon etwas nervös, als Markus ihnen erklärte, Loris würde als Italiener ihre Pizza auf Herz und Nieren testen...

 

Doch es sah schon in der Entstehung gut aus...

 

... und das Ergebnis liess uns das Wasser so richtig im Mund zusammenlaufen.

 

Mit dem kostbaren Pizza-Gut in den jetzt warmen Händen, gingen wir zurück auf inzwischen menschenleere Rennbahn. Wir wollten in der Nähe von Elkador (und unserem mittlerweile mitten auf dem Areal parkierten Fahrzeug) sein.

 

Auf den noch aufgestellten Tischen der Brasserie assen (respektive verschlangen) wir unser Nachtessen unmittelbar bei der Tribüne.

 


Gut wars und Hunger hatten wir...

 

Danach holten wir Elk aus seiner Boxe. Er hatte brav Heu gefressen und getrunken.

 

Den Spaziergang über die menschenleere Anlage mit einem braven, coolen Elk vergessen wir nicht so schnell.

 

Beim Auto angekommen, schaute sich Elk den Hänger in Ruhe an. Aber reinzugehen war für ihn vorerst keine Option. Ob er in seinem Leben bisher noch nie eine gesehen hatte? Es machte den Anschein, als sei er bisher nur Transporter (Selbstfahrer) gewohnt gewesen. Wir also nach 22 Uhr in Paris mit einem Pferd, das wir erst wenige Stunden kennen und das nicht einsteigen will? Schöne Aussichten... Doch Loris brachte ihm ganz ruhig und ohne jede Gewalt bei, dass er Vertrauen haben kann in ihn - und Elk stieg schliesslich innert kurzer Zeit brav ein.

 

Die Rückfahrt war ebenfalls abenteuerlich. Denn das Navi lotste uns aus unerfindlichen Gründen praktisch mitten durch die Stadt, in der auch gegen 23 Uhr noch unheimlich viel Verkehr war. Dafür war dann auf der Autobahn (nachdem wir endlich, endlich eine Tankstelle gefunden hatte...) alles schön ruhig. So ruhig, dass Loris zwei Stunden vor sich hindöste. Markus fuhr wie schon auf dem Hin- auch den ganzen Rückweg. Bei einem kleinen Dörfchen, dessen Namen wir wieder aus dem Gedächtnis verbannt haben, dann die grosse Aufregung: Es wurde immer enger links und rechts - und plötzlich eine Baustellentafel mit der Aussicht auf eine so enge Stelle, dass wir eben nicht mehr weiter kommen würden. Für einen Moment kamen wir weder vor noch zurück. Doch mit gemeinsamen Kräften gelang es, die halb auf der Fahrbahn stehende Tafel zu verschieben und zentimetergenau mit Auto und Anhänger alles hinter uns zu lassen. Die Aufregung hatte aber auch etwas Gutes: Wir waren mit einem Schlag unsere Müdigkeit los. Adrenalin sei dank!

 

Und je näher es gegen 4 Uhr morgens zuging, umso mehr stieg wieder die Nervosität. Denn wir wussten ja nicht, ob es noch ein Importkontingent für uns (respektive für Elk) hatte...! Falls nicht, hätten wir rund 4000 Franken Import-Gebühr bezahlen müssen (statt 120). Und der genaue Stand wird in der Regel nur einmal pro Tag (eben oft um rund 4 Uhr) aktualisiert. Zum Glück hatte es noch rund 30 Stück, grosses Aufatmen. Schon wieder Glück gehabt, wie seinerzeit bei Vancouver - da war Marcel auch in Paris losgefahren, ohne zu wissen, ob es noch reichen würde. Ein gutes Omen hoffentlich, wenn Elk auch so gut läuft für uns wie Vancouver, dann wird das ganz spannend! 

 

Um 5 Uhr kamen wir beim Grenzübergang in Vallorbe an. Wir hatten das extra so geplant, damit wir sicher bei den Ersten sein würden, wenn der Zoll (für Verzollungen) um 8 Uhr öffnet (für Transit schon früher). Eben wegen den Kontingenten. Hätte ja sein können, dass es nur ein paar wenige gibt. Und es geht nach dem "Windhundprinzip", wer zuerst da ist... 

 

Um 5 Uhr also endlich schlaaaafen. Ganz gemütlich im Auto... Bis 7.30 Uhr. So gut haben zweieinhalb Stunden Schlaf noch selten getan.

 

Um 5 Uhr waren wir beim Zoll in Vallorbe angekommen (dieses Foto ist etwas später entstanden...)

 

Unsere "Schlaf-Stätte" auf dem Parkplatz in Vallorbe.

 

...und das verdiente Frühstück noch auf französischer Seite.

 

Die Verzollung verlief völlig unspektakulär. D.h. die Zöllnerin war sehr freunlich und kompetent, kannte sich auch mit Trabern sehr gut aus. Kein Wunder, sie hatte tatsächlich früher Traber. Und als sie den Namen eines Trabers sagte, den sie einmal hatte, war Markus ganz aus dem Häuschen: Er hatte tatsächlich als Jugendlicher in Maienfeld mit einer Wette u.a. auf dieses Pferd einen schönen Batzen Geld gewonnen (Quartz de Crassy hiess er, gehörte am 14.10.1990 allerdings noch nicht der Zöllnerin, sondern dem heutigen Equidia-Consultant Aldo Bariatti - und wurde damals im Final der Maienfelder Meile auf fester Bahn von 2.0 mit Yvan Pittet im Sulky um einen Hals geschlagen von Quici des Monts Zweiter. Für 10 Franken hatte Markus damals diese Zweiterwette gespielt, die 37.70:1 bezahlte. Ein Vermögen für Klein-Markus, deshalb auch heute noch die Erinnerung daran). So, Exkurs beendet. Aber herzlichen Dank für die kompetente Abwicklung.

 

Elk mit der freundlichen Zöllnerin, die seinen Mikrochip abgelesen hat. Alles bestens.

 

So waren wir kurz nach 8 Uhr gestern Dienstag-Morgen in der Schweiz. Und bald schon kamen wir bei Loris zu Hause in Payerne an. Dort kann sich Elk die nächsten Tage auf der Weide von den Renn- und Reisestrapazen erholen. Das hat schon Substanz gekostet, das sieht man ihm an. Aber man sieht auch, dass er trotz seines jungen Alters bereits ein harter Krieger ist. Wir schauen, wie er sich dann im Training zeigt. Die Idee ist, dass Elk am 21. Oktober (Samstag in einer Woche) in Avenches für uns debütiert. Die Ausschreibungen sind so, dass er bis zum Saisonende am 25. November noch genau zwei Rennen hätte (eben am 21. und dann am 11. November.

 

Wegen den Rennen schauen wir. Für uns ist das Wichtigste, dass Elk danach einen richtig guten Winter hat, in dem er Energie tanken und aufpacken kann (Loris verspricht dass er deutlich runder werden wird...). So kann Loris ihn exakt nach seinen Vorstellungen für den Frühling aufbauen, damit wir einen hoffentlich noch stärkeren vierjährigen Elk haben als er jetzt dreijährig ist.

 

So oder so: Wir sind sehr gespannt auf den ersten "Elk-Test" in Avenches...!

 

 

Hallooooo, wo bin ich denn hier gelandet? Und wo geht es hier raus??

 

Nicht ganz, Elk! Ein Ohr draussen, eins drin - aber wie soll er auch wissen, wo man da aussteigt - vermutlich war er ja noch nie zuvor in einem Hänger...

 

Jajajaaa, jetzt geht es dann raus.

 

Die beiden sehen etwas müde aus, kein Wunder.

 

Da gehen sie von dannen.

 

In seinem temporären zu Hause will Elk nur eines: Sofort fressen und trinken.

 

Dann darf er auf die Weide, was er sichtlich geniesst.

 

Willkommen Elk! Und lebe Dich gut ein bei uns...

 

 

Noch ein paar Facts & Figures zu unserem Elk:

  • Vater PARIS HAUFOR (66 Starts, 16 Siege, 782‘130 Euro gewinnt, 1:11,8) hat in überlegener Manier das Critérium des 5Ans gewonnen (u.a. vor Prodigious).
    Er war selbst nicht frühreif, kam erst im Mai dreijährig auf die Bahn und hatte seinen Leistungs-Zenit erst ab 5jährig  - war aber z.B. auch mit acht Jahren noch Gruppe-II-platziert. Und mit 7 Dritter im Prix de Paris (Gruppe I). Weil er eben auch keine Frühreife vererbt, hat er in der Zucht nur bedingt Erfolg. Doch in jedem Jahrgang (die ersten waren die „A“) gibt es gute Traber.

  • Die Mutter Sincère d’Heripré stammt von Insert Gédé, hat auf der Rennbahn knapp 27‘000 Euro verdient und einen 16er-Rekord erzielt.

 

  • Qualifizierte sich letztes Jahr im Oktober (also zweijährig) in Laval in 1:19,9

 

  • Drei Wochen nach der Quali debütierte er in Rambouillet auf Gras und holte sich mit schönem Endspurt gleich den Sieg.

 

  • Beim dritten Start lief er in Vincennes am Ende an einer sehr guten Stute vorbei, die dieses Jahr in Schweden sogar auf Gruppe-I-Ebene im Einsatz war…

 

  • Beste Leistung: Sieg Ende August in Vincennes trotz 25 Meter Starthandicap mit schönem Speed in 1:16,7 über 2850 Meter (auf der grossen Piste, d.h. inklusive der Passage bergauf)

 

  • Pullt nicht, einfach zu fahren. Macht bei passendem Rennverlauf gut fertig.

 

  • Gibt stets sein Bestes, hört nie auf (wie sein Vater ein Kämpfer)

 

  • Karriere: 12 Starts, 3 Siege (zweimal Vincennes, einmal Rambouillet) und 8 Plätze, Rekord von 1:16,2 (erzielt wie oben beschrieben am 9.10.2017 in Enghie

 

 

Hier geht es zu Steckbrief von Elkador de Romane (alias Elk)

 

 

Das Willkommens-Filmchen folgt am Donnerstag oder Freitag - nicht verpassen!

 

 

 


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